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Die Spielzeit 2012 / 2013
Theater ist ein Ort, der sich immer wieder neu erfindet. Mit jedem
Schauspiel, mit jeder Opern- oder Ballettinszenierung können
Zuschauer eine völlig neue Welt erleben. Das Publikum wird
verzaubert, verführt, verwirrt, getröstet oder einfach
zum Lachen gebracht. Am besten alles auf einmal.
Deutschlands Theaterlandschaft ist dabei so vielfältig, dass jeder Besucher sein Lieblingsstück finden kann. Wir stellen eine kleine Auswahl aus der aktuellen Spielzeit vor. Krise als produktiver Zustand
Krise ist ein produktiver Zustand, man muss ihr nur den Beigeschmack
der Katastrophe nehmen. Sagte einst Max Frisch. Das gelingt gut,
wenn man katastrophale Zustände mit allen Genussmitteln der Kunst
betrachtet. Etwa mit herausragenden Texten junger Dramatiker und
großartigen Darstellern.
Im Stück "Das Himbeerreich" lernen wir diejenigen kennen, die
immer schnell als Schuldige der Finanzkrise angeprangert werden,
die Banker. Autor Andres Veiel ist eigentlich als Filmemacher
dafür bekannt, Erzählstoff aus Recherchematerial zu generieren.
Er hat sich mit zwanzig Bankern unterhalten und entwickelt im
Ensemble ein Theaterstück, das vom Leben hinter den Glasfassaden
der Bankentürme handelt. Uraufführungen sind im Januar in
Stuttgart und im Deutschen Theater Berlin. Inszenierung der Gegenwart
Die Finanzkrise ist nicht das einzige gesellschaftliche Thema,
das sich in der neuen Gegenwartsdramatik wiederfindet. Ein
seltsamer Ausschnitt der deutschen Vergangenheit wird in
"Demokratie" beleuchtet. Das Stück des Engländers Michael
Frayn erinnert im Deutschen Theater an die letzten Regierungstage
von Willy Brandt. Illusionen und TräumeJe trister der Alltag, umso dankbarer ist man über Stunden, die einen aus den täglichen Sorgen entführen. Die befreiende Kraft der Fantasie - auch das ist Theater. Das Berliner Ensemble hat in dieser Spielzeit einige Höhenflüge der Illusionen im Programm. Im November hat Shakespeares irrwitziges Liebesdrama "Was ihr wollt" Premiere. Unter der Regie von Katharina Thalbach darf man komödiantische Spielwut vom Feinsten erwarten. Im April kommt "der Theatermagier" höchstpersönlich ans BE, um seine weltberühmten Traumwelten auf die Bühne zu zaubern. Robert Wilson inszeniert Peter Pan. Kaum ein Stoff scheint besser für ihn geeignet, als die Fantasie vom fliegenden Jungen, der niemals erwachsen wird. Um Illusionen und Träume wird es auch beim "Sandmann" in der Volksbühne gehen. Die Geschichte von E.T.A. Hoffmann wird mit Texten aus der "Menschenfabrik" von Oskar Panizza ergänzt und erzählt vom Menschen als künstlichem Wesen, das nur durch unseren Kopf existiert. Ein Zuhause für Sehnsucht und FernwehKeine andere Stadt in Deutschland ist so sehr mit den Motiven von Aufbruch und Sehnsucht verbunden wie Hamburg. Musicalinszenierungen wie "Ich war noch niemals in New York" sind nicht zufällig hier erschaffen worden. Jetzt besinnt sich auch das Schauspielhaus auf die metaphorische Stärke seiner Heimatstadt und bringt mit der "Hafenballade" poetisch gefärbtes Lokalkolorit auf die Bühne. In Weimar setzt Konstanze Lauterbach mit Doktor Schiwago eine der berühmtesten Zeitreisen in Szene. Textquelle für die Inszenierung ist dabei nicht der Erfolgsfilm aus Hollywood sondern die literarische Vorlage von Boris Pasternak. So dürften die inneren Kämpfe Schiwagos im Wandel der Zeiten viel genauer zum Ausdruck kommen. Wissen, was gespielt wird
Jede Theatersaison lässt gewisse Trends in der Thematik
erkennen. 2012/2013, so wird von der Fachpresse vermutet,
suchen sich Krisenmüdigkeit und Überdruss verstärkt ihren
theatralischen Ausdruck. Zu den meist gespielten Stücken
der Saison gehört "Der Volksfeind" von Gogol. Fast genauso
oft inszeniert: "Der Menschenfeind" von Moliere. Theater zum HörenSo wie die Literatur das Hörbuch entdeckte, versucht sich das Theater nun im Crossover mit dem Medium Radio/CD. Livehörspiel heißt das Zauberwort. Im Staatstheater Mainz feiern die "Ohrogenen Zonen" von Reinke und Roses mit immer neuen Ausgaben einen Publikumserfolg nach dem anderen. Das Konzept: Man lässt sich beim Sprechen und Geräuschemachen live zugucken. Etwas komplexer: Die "Radioortung - 10 Aktenkilometer Dresden", ein Format von Deutschlandradio Kultur, das als begehbares Stasi-Hörspiel von Rimini-Protokoll inszeniert ist. Was das ist? Vielleicht ein Grund, um nach Dresden zu fahren. Große AbgängeFür mehrere Intendanten läuft 2012/13 die letzte Spielzeit nach langer erfolgreicher Arbeit ab. Zu den bekanntesten gehört Karin Beier in Köln. Nachdem sie 2010 das Kölner Theaterhaus vor der vorübergehenden Schließung gerettet und gleich noch zum Theater des Jahres gemacht hat, nimmt sie nun den Hut. Dazu beigetragen haben Kürzungsmaßnahmen der Stadt und ein Ruf aus Hamburg. Bevor sie dort die Leitung des Schauspielhauses übernimmt, hat sie in Köln trotz Sparmaßnahmen einen letzten spannenden Spielplan auf die Beine gestellt. Viel Neues und Originelles steht neben wenigen, mit Bedacht ausgesuchten Klassikern. Darunter Maxim Gorkis "Die Letzten" als letzte Inszenierung der Spielzeit und letzte Regiearbeit der Noch-Intendantin.
Auch in Leipzig heißt es Abschied nehmen. Sebastian Hartmann
verlässt die Sachsenmetropole und gestaltet seinen Abgang als großen
Aufführungscountdown. Ab Januar werden zahlreiche Wiederaufnahmen
zu sehen sein, die an seine Regiearbeit erinnern. Hinzu kommen zwei
opulente Dramenprojekte, die Hartmann neu auf die Bühne bringt.
Der bekanntlich völlig ressentimentfreie Regisseur bedient sich
bei Goethe, um mit "Mein Faust" eine neue Version des alten
Stoffes als turbulenten und textfreien Spielspaß auf die Bühne zu bringen.
Mit "Krieg und Frieden" darf man eine ebenfalls ganz und gar nicht
konventionelle Umsetzung des Tolstoi-Romans erwarten. Die JubiläumsspielzeitZahlreiche Häuser feiern in der Spielzeit 2012/13 runde Geburtstage. Die Berliner Schaubühne gründete sich 1962 als freies Theater in Kreuzberg, bevor sie 1981 mit Peter Stein in die neue Spielstätte am Lehniner Platz zog. Seit 2001 geht die Schaubühne unter der künstlerischen Leitung von Thomas Ostermeier neue Wege. Dazu gehören die verstärkte Förderung des Nachwuchses und die internationale Öffnung der Schaubühne. Im Jubiläumsjahr stehen Inszenierungen von Gastregisseuren aus dem In- und Ausland auf dem Programm. Außerdem wird Starschauspieler Lars Eidinger für eine Inszenierung ins Regiefach wechseln. Eine Koproduktion mit der Ernst-Busch-Schauspielschule und das hauseigene Jugendtheaterprojekt fördern jüngste Schauspieltalente und im März werden beim Festival internationaler Dramatik (FIND 2013) wieder die interessantesten neuen Theaterstücke gefunden. So wird sich die Schaubühne auch als "Ü 50"- Mondäne ihren Ruhm als junges Avantgarde-Theater erhalten. Die Münchner Kammerspiele feiern bereits ihre hundertste Spielzeit. Aus diesem Anlass organisiert das Theater das Festival "100 MK Relations", das vor allem an die zahlreichen internationalen Kooperationen der Münchner anknüpft. Eine Woche lang präsentieren sich im Juni 2013 auf allen Bühnen der Kammerspiele und an Open Air Spielstätten Gastspiele, Performances, Debatten und Workshops. Im Musiktheater lautet der magische Jubiläumsname Richard Wagner. Dessen Geburt in Leipzig liegt 2013 genau 200 Jahre zurück. Und vor 130 Jahren starb der Komponist, der in Bayreuth seine größten Triumphe feierte. Im Leipziger Opernhaus hat man in dieser Spielzeit zahlreiche Gelegenheiten, um Wagner-Opern zu besuchen. Um den Geburtstag am 22. Mai werden auch in Bayreuth Frühwerke des Komponisten aufgeführt, die als Begleitprogramm zu den alljährlichen Wagnerfestspielen an die Person des Komponisten erinnern. Während der Theaterbetrieb durch ein stetes Kommen und Gehen geprägt ist, ist das konstante Wirken des Choreografen John Neumeier an der Hamburger Oper eine echte Ausnahmeerscheinung und allemal ein Grund, sein 40. "Dienstjubiläum" gebührend zu würdigen. In einer Retrospektive mit mehreren Wiederaufnahmen feiert man das Wiedersehen mit Erfolgsinszenierungen der letzten vier Jahrzehnte. Ein aufwändiger Text-Bild-Band gibt außerdem tiefe Einblicke in die Umstände eines so dauerhaften Erfolges. Sparten-CrossoverNeue und erfolgreiche Wege können auch beschritten werden, wenn sich die Spartentheater einander öffnen. Ein gutes Beispiel ist die Inszenierung der "Dancer in the Dark" in Stuttgart. Der Erfolgsfilm von Lars von Trier wird in einer Bühnenfassung von Schauspielern und Balletttänzern gemeinsam gestaltet. Die ersten Vorstellungen waren bereits Wochen vor der Premiere ausverkauft. Neues im Musiktheater
Deutschlands Opernhäuser liefern auch in diesem Jahr wieder viel
Qualität mit den Klassikern von Verdi, Wagner, Mozart oder Puccini.
Doch man wird auch dem Verlangen nach Abwechslung gerecht. An der
Komischen Oper hat sich die Komponistin Olga Neuwirth an einer
Neuinterpretation von Alban Bergs "Lulu" versucht und in dem Werk
"American Lulu" mit eigenen Kompositionen bereichert. Abschließend ist zu sagen, dass neben dieser punktuellen Auswahl zahlreiche große und kleine Stadttheater, freie und private Bühnen landauf und landab, das ganze Jahr über proben, Bühnenbilder bauen und alles daran setzen, ihr Publikum mit gelungenen Vorstellungen zu unterhalten. Auf unseren Seiten finden Sie ganz sicher auch interessante Theaterangebote in Ihrer Reichweite.
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