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Rückblick Spielzeit 2010 / 2011Die Befreiung des Freien Theaters
Aber es gab noch mehr Ungewöhnliches in der Berliner
Theaterauswahl 2011. Mit "Via Intolleranza Teil II" wurde
Christof Schlingensief posthum geehrt, und der Frauenanteil
unter den Regisseuren war mit dreißig Prozent höher denn je. Die jährliche Kritikerumfrage von "Theater heute" ging weitgehend mit der Berliner Jury zusammen. Karin Beier, Intendantin und Regisseurin des Kölner Schauspiels konnte für Jelineks "Das Werk / im Bus / ein Sturz" den Regiepreis "Beste Inszenierung des Jahres" nach Hause holen. Überhaupt war das Schauspielhaus Kölner der ganz große Gewinner der diesjährigen Umfrage. Es wurde zum zweiten Mal hintereinander zum "Theater des Jahres" gewählt und auch der Titel "beste Schauspielerin" ging für Lina Beckmann ins Kölner Ensemble. "Schauspieler des Jahres" wurde Jens Harzer, der zur Zeit im Hamburger Thalia Theater im "Don Carlos" brilliert und diesen Titel 2008 schon einmal erhielt. Auch in der Wahl des besten Stückes entsprachen die Kritiker der Berliner Festspiele-Jury und kürten "Verrücktes Blut" zum Sieger. Das Stück ist als Filmadaption in einer Zusammenarbeit des Regisseurs Nurkan Erpulat mit dem Autor Jens Hillje entstanden. Als beste Nachwuchskünstler wurden außerdem die Schauspielerin Manja Kuhl aus Oberhausen sowie die jungen Dramatiker Wolfram Lotz und Claudia Grehn geehrt. Keine beste Oper im LandDie Kritikerumfrage der Zeitschrift "Opernwelt" offenbarte indirekt die Unzufriedenheit der Fachwelt mit dem Zustand der deutschen Oper. Erstmals, seit die Umfrage durchgeführt wird, gingen die wichtigsten "Bestentitel" aus Deutschland heraus. Die deutschen Opernkritiker einigten sich auf ihre Begeisterung für die Brüsseler Oper, der sie ein hohes Maß an "geistigem Profil" zusprachen. Das Haus erntete auch gleich den Titel für die beste Inszenierung, "Les Hugenots" unter der Regie von Olivier Py. Im nachfolgenden Ranking führte wieder, wie schon in den letzten Jahren, das Frankfurter Opernhaus, das besonders für das Werk "Murder in the Cathedral" (nach T.S. Elliot) gelobt wurde und mit Martin Kränzle auch den Sänger des Jahres beschäftigt. "Dionysos" von Wolfgang Rihm bei den Salzburger Festspielen wurde zur Uraufführung des Jahres ernannt. Wiederentdeckung des Jahres ist das Werk "Die Passagierin" des polnischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg, der deutschen KZ’s und sowjetischen Gulags nur knapp entkommen ist und dessen Opern beinahe verschollen wären. "Die Passagierin" handelt von der Begegnung einer KZ-Aufseherin mit einer ehemaligen Gefangenen und wurde mit großem Erfolg zu den Bregenzer Festspielen uraufgeführt. Der Titel Regisseur des Jahres ging an Achim Freyer (77). Die Kritiker lobten seinen Einfallsreichtum und "seine Fantasie, die auch im Alter keine Grenzen kennt." Aber auch Freyers Bühnenwerk ist nicht in Deutschland sondern in Zürich zu erleben, wo er Schönbergs "Moses und Aron" inszeniert hat. Zum Ärgernis des Jahres kürte die "Opernwelt" die Münchner Kulturpolitik, die arg in die Personalpolitik der Münchner Staatsoper eingriff, was laut Kritikern zu einem "kopflosen Besetzungskarussell" führte. Auch in der Sparte Schauspiel ging der Titel "Ärgernis des Jahres" an Landespolitiker, und zwar nach Nordrhein-Westphalen, das auf die Schließung von Theatern hinarbeitete und gleichzeitig Großevents mit öffentlichen Geldern förderte. |
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